Immer wieder tauchen Sammelkarten für die unterschiedlichsten Themen in den Kinderzimmern auf. Die Schöpfer bewerben diese und schon entsteht ein neues „Must Have“ bei den Kindern. Es wird getauscht und gehandelt, bis wieder neue Karten die Schulhöfe erobern. Es stellt sich nun die Frage, wie hoch die Suchtgefahr ist.
Sammelkarten als Station in der Kindheit
Jeder Erwachsene kennt es aus der eigenen Schulzeit. Immer wieder kommen Modetrends auf, an denen die Kinder unbedingt teilnehmen müssen. Oft schleichen sich besonders die Sammelkarten langsam ein. Es beginnt langsam und steigert sich von Tag zu Tag, so dass irgendwann die komplette Schule von Fabelwesen besetzt ist, die eifrig getauscht und verglichen werden müssen. Dabei herrscht immer dasselbe Prinzip. Es gibt Karten, die besonders selten, besonders wertvoll oder total unwichtig sind. Nach kurzer Zeit weiß allerdings erstaunlicher Weise jedes Kind bestens über den Wert der einzelnen Karten Bescheid. Nach dem explosionsartigen Ausbreiten der aktuellen Sammelkarten, halten sich diese dann eine begrenzte Zeit und werden anschließend durch einen neuen Modetrend ersetzt. Auslöser kann ein neuer Zeichentrickfilm, eine verstärkte Werbemaßnahme oder neu geschaffene Fabelwesen sein. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und werden von den Machern gezielt eingesetzt. Dadurch entsteht ein unendlicher Kreislauf, der schon durch viele Generationen Bestand hat und sich sicher noch durch viele Generationen fortsetzen wird.
Sammelkarten mit Suchtgefahr
So schnell Modeerscheinungen auftauchen, so schnell sind diese auch meist wieder verschwunden. Dennoch werden in die entsprechenden sehr große Summen investiert, um immer auf dem Laufenden zu sein. Genau dort liegt nach Meinung vieler Eltern, Psychologen und Pädagogen die Gefahr eines Suchtverhaltens der Kinder. Das Taschengeld wird in kurzer Zeit für die aktuellen Sammelkarten ausgegeben oder in Härtefällen wird gestohlen (zum Beispiel in den Geschäften selbst oder Zuhause aus den Geldbörsen der Eltern). Die Gefahr besteht darin, dass die Kinder glauben, immer mehr dieser Karten besitzen zu müssen, um an der Gemeinschaft teilnehmen zu können. Es entstehen regelrechte Tauschbörsen, heute auch im Internet, an denen die Kinder eben nur teilnehmen können, wenn sie interessante Karten haben. Dadurch wird die Gier nach immer mehr Karten erheblich gesteigert, was zu einem Suchtverhalten (bis hin zu unkontrollierten Aggressionen) führen kann. Die Gegenseite der Eltern, Psychologen und Pädagogen ist dagegen der Meinung, dass ein vernünftiges Verhalten den Kindern anerzogen werden kann und dass die Sammelkarten eine Station im Leben eines Kindes sind, die zwar auch mit finanziellem Aufwand verbunden sind, aber dennoch dazugehören.
Sammelkarten im kontrolliertem Umgang
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sammelkarten in irgendeiner Version in jeder Generation zu finden sind. Unsummen verstauben in unzähligen Kellern. Dennoch gehört das Sammeln von Karten bis heute irgendwie dazu. Kinder sollten allerdings von Eltern und Lehrern darauf vorbereitet sein und ein vernünftiger Umgang muss kontrolliert werden. Klare Regeln und ein offener Umgang mit der aktuellen Leidenschaft der Kinder können den Suchtfaktor minimieren und die Freude am Hobby bleibt den Kindern erhalten. Dazu gehört natürlich auch den finanziellen Aufwand in erträglichen Grenzen zu halten.
Foto: Fotolia, 30303899, Miredi
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