Fürth (dpa/tmn) – Wenn Jugendliche den ersten Freund oder die erste Freundin haben, sollten die Eltern in den allermeisten Fällen vor allem eines: locker bleiben. «Wenn der Partner nicht wirklich nachvollziehbar schadet, sollte man sich da raushalten», sagt Ulric Ritzer-Sachs.
Das Kind müsse diese Erfahrung selbst machen. «Als Eltern sollte man sich dann auch daran erinnern, wie wichtig solche Erfahrungen für einen selbst waren», sagt der Experte von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Deshalb heißt es, tolerant bleiben – auch um das Vertrauen des eigenen Kindes nicht zu gefährden. «Idealerweise bezieht man den Partner mit ein und lädt ihn oder sie zum Essen dazu.»
Und die Eltern müssen akzeptieren, dass der Nachwuchs erwachsen wird und ihn langsam loslassen. Ganz wichtig ist aber, dass die Jugendlichen lange vor dem ersten ernsthaften Verlieben aufgeklärt sind. «Damit sollte man schon im Kita-Alter anfangen», rät Ritzer-Sachs. Man könne es aber noch mal locker ansprechen und beispielsweise eine Packung Kondome mitbringen. Sowieso sollten Mütter und Väter das Thema Sexualität nicht verteufeln. «Die Jugendlichen werden eh Gelegenheiten dafür finden», sagt Ritzer-Sachs. «Und dann ist es viel besser, wenn es daheim im Bett passiert, als irgendwo im Gebüsch.»
Es gibt aber Grenzen, wann Eltern einschreiten sollten. Etwa wenn der Partner wirklich schadet oder wenn sich eine 13-Jährige in einen 20 Jahre älteren Mann verliebt. «Dann muss man es einfach strikt verbieten», sagt der Experte.
Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)
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