Fürth (dpa/tmn) – Ob ein Kind nach der Trennung bei Mutter oder Vater lebt, kann es selbst nicht entscheiden. «Es kann diese Verantwortung noch nicht tragen und versteht die Tragweite nicht», sagt Ulric Ritzer-Sachs. Er ist Experte von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.
Sonst könnte beispielsweise Mitleid mit einem Elternteil eine Rolle spielen – etwa wenn der Papa sehr unglücklich über die Trennung ist. Oder wenn der jugendliche Sohn bei der Mutter bleiben will, um ihr typische Männeraufgaben abnehmen zu können. «Das Kind darf sich keinesfalls für so etwas verantwortlich fühlen», sagt Ritzer-Sachs.
Trotzdem sollten Eltern das Kind nach seiner Meinung fragen – und diese, je älter der Nachwuchs ist, auch bei der Entscheidung berücksichtigen. Vielleicht bietet sich auch ein Modell an, bei dem das Kind zu gleichen Teilen bei beiden Eltern lebt. Das bietet sich mitunter an, weil viele Väter sich verstärkt in die Kindererziehung einbringen, sagt der Experte.
Im Idealfall einigen sich die Eltern und berücksichtigen die Wünsche des Kindes. Natürlich spielen beispielsweise Wohnort und Arbeitszeiten dabei eine wichtige Rolle. «Entscheidend ist, was das Beste für das Kind ist», sagt Ritzer-Sachs. Letztlich müssen die Eltern aber die Verantwortung für die Entscheidung tragen.
Fotocredits: Arno Burgi
(dpa)
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