Ob Rotkäppchen, die sieben Geißlein oder Rapunzel – Kinder lieben es, wenn sie vor dem Schlafengehen Geschichten erzählt bekommen. Doch langsam geht ihnen der Erzählstoff aus und ihr Kind will endlich etwas Neues hören? Kein Problem! So können sie ganz einfach Geschichten aus dem Hut zaubern:
Zunächst lösen sie sich von dem Gedanken, dass Geschichten nur dann gut sind, wenn sie ein großes Feuerwerk beinhalten, denn so ist es nicht! Kinder lassen sich tatsächlich sehr schnell von einer Erzählung mitreißen – auch ohne Hollywood-Charakter! Die folgenden Übungsschritte sollen ihnen eine kleine Stütze sein, mithilfe derer sie ihre Kinder mit eigenen Geschichten fesseln können!
1. Schritt: Beseitigen sie alle bestehenden Hemmungen! Schon aus kleinen Erlebnissen ihres Alltags können sie wunderbar einfach eine Erzählung zaubern. Dabei ist es besonders wichtig, sich nicht mit Profis vergleichen. Das haben sie nicht nötig und ihr Kind verlangt das auch nicht.
2. Schritt: Vor dem Erzählen sollten sie, so wie es auch Sänger tun, Lockerungsübungen vornehmen. Machen sie sich frei von Spannungen – denn Bewegung fördert auch den Gedankenfluss und die Kreativität.
3. Schritt: Das Stichwort heißt: in der Reihe bleiben. Im Konkreten bedeutet das, Vorgänge zunächst wirklich in Reihe zu erzählen, denn dies ist auch der Erzählmodus der Kinder. Außerdem lässt das Aneinanderreihen von Ereignissen Vielfalt und Bilderreichtum zu!
4. Schritt: Wenn sie schon sicher im Schritt-für-Schritt-Erzählen geworden sind, können sie nun ihre Geschichten durch das Einbauen von Variationen ein wenig aufpeppen. Das heißt, sie können geläufige Reihengeschichten neu zusammenwürfeln oder ein paar Änderungen vornehmen. Schon entstehen viele abwechslungsreiche Geschichten!
5. Schritt: Halten sie stets an Rahmenbedingungen fest! Wenn sie das Einmaleins des Erzählens beherrschen, gehen sie zu anspruchsvolleren Geschichten über. Dafür ist es hilfreich, an bekannte und vorgegebene Schemen aus Märchen oder Fabeln anzuknüpfen und diese einfach mit neuen Personen zu bestücken. So können sie beispielsweise Phrasen verwenden, wie „Es war einmal…“, „ …und die Moral von der Geschicht´…“ oder „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann…“.
6. Schritt: Verzierungen einbauen! Selbst wenn ihnen das Erzählen schon leicht von der Hand geht, können sie stets noch eins draufsetzen. So können sie beispielsweise den Grad der Spannung und Dramatik mit Sprüchen, Formeln, Zaubersprüchen oder Wiederholungselementen leicht erhöhen.
7. Schritt: Untermauern mit Körper und Klang. Geschichten wirken weit aus faszinierender und authentischer, wenn sie auch ihre Stimme sowie Mimik und Gestik mit einfließen lassen. Also Freuden- oder Angstschreie dürfen ruhig schon mal drin sein!
Wenn sie ein Stück weit diese Empfehlungen berücksichtigen, wird es nicht mehr lange dauern und die Kinder der halben Nachbarschaft sitzen erwartungsvoll im Kinderzimmer!
Das erinnert mich an die Wackelmausgeschichten, die meine Eltern mir abends am Bett erzählt haben. Was habe ich als Kind diese Erzählungen geliebt!
Wer selber erzählt, schenkt seinem Kind kleine Schätze.
Genau so ist es! Nicht umsonst erinnert man sich noch heute daran! Das ist echt unbezahlbar!