Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN! Natürlich ist eine gesunde Ernährung bedeutsam und wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Aber das eine schließt das andere nicht aus! So ist doch, wie bei allen „Genussmitteln“, die Menge entscheidend.
Daher möchte ich Ihnen ans Herz legen, Süßigkeiten nicht komplett zu verbieten. Weil, jeder kennt den Effekt, was verboten ist, ist doch auch umso reizvoller. So kann das Vorenthalten von Süßigkeiten genau das Gegenteil des gewünschten Ziels bewirken oder im schlimmsten Fall sogar zu Krankheiten führen, wieMager- oder Fettsucht. Um diese Risiken zu minimieren, sollten Sie also Süßigkeiten nicht komplett aus dem Ernährungsplan streichen.
Aber die Menge macht´s. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat eine Richtlinie herausgegeben, laut der 150 bis 200 kcal täglich völlig legitim und in Ordnung sind. Bei dem Wert ist auch völlig unwichtig aus welchen Lebensmitteln der süße Geschmack hervorgeht. Dabei sind Honig und Obstsäfte ebenso okay, wie Zucker oder Kakao usw. Damit Sie eine kleine Vorstellung davon bekommen, wie viel der Wert 150 – 200 kcal bei Nahrungsmitteln angibt, hier einige Beispiele: Die Menge entspricht u.a. 2 Gläsern Cola, 2 Schokoriegeln, einer Handvoll Bonbons oder einer Milchschnitte und einem Keks.
Doch wie schon angedeutet, dies sind „nur“ Richtlinien. Also seien Sie nicht zu streng, wenn eine Geburtstagsfeier ansteht oder Weihnachten mit seinen Leckereien lockt. Letztendlich sind Sie natürlich in Sachen Ernährung Vorbild. Wenn jeden Abend beim gemütlichen Fernsehen eine Tüte Chips oder Schokoriegel auf dem Tisch stehen, dann ist die Versuchung natürlich sehr groß und man würde öfter dazu greifen, als wenn die Süßigkeiten in einem Schrank aufbewahrt und nur auf Anfrage gereicht werden.
Die gesunde Kinderernährung beginnt auch schon beim Einkaufen. Also, achten Sie darauf, dass die Lebensmittel nicht unnötige Zuckerzusätze enthalten. Studien haben ergeben, dass Kinder Kuchen u. ä. ebenso mögen, selbst wenn Sie zuckerreduziert sind. Um den Heißhunger nach Süßem zu stillen, können Sie auch gern mal alternativ Obst, Gemüse sowie Rosinen oder Nüsse anbieten. Jedes Kind ist diesbezüglich auch anders. So gibt es viele Kinder, die gar nicht täglich Süßigkeiten benötigen.
Besonders wichtig im Umgang mit Süßigkeiten ist es, dass Sie diese nicht als Belohnung austeilen oder als Bestrafung verwehren. Auch wenn dies früher zu Omas Zeiten so üblich war, ist es keine empfehlenswerte Erziehungsmethode. Bei Belohnungen greifen Sie lieber zu etwas pädagogisch wertvollem, wie einem Buch.
- Süßigkeiten in Maßen völlig in Ordnung
- nicht komplett vorenthalten
- Richtlinie: 150 – 200 kcal pro Tag
- alternativ Obst, Gemüse, Nüsse
- Kinder mögen auch Süßigkeiten mit wenig Zucker (z. B. bei Kuchen oder Müsli)
- nicht als Belohnung oder als Bestrafung verbieten
Kindern alles zu verbieten und am besten nur mit Wasser und Biokörnern aufzuziehen, ist der falsche Weg. Auch Schokolade oder sonstige Süßigkeiten gehören ab und an dazu. Nicht in Massen – sondern in Maßen wie das schon vollkommen richtig im Text steht! Alles andere ist Blödsinn. Ich trage auch keinen riesigen Bauch vor mir herum, obwohl mich meine Großeltern früher liebend gern mit allerlei Süßem verwöhnt haben…
Es geht ja nicht nur um das pure Verbieten des Verbietens willen. Fettsucht, Diabetes usw. Bei übermäßigem Konsum ist der Weg dorthin nicht allzu weit. Es macht wenig Sinn, Süßigkeiten komplett vorzuenthalten, noch macht es Sinn, sie damit übermäßig aufzuziehen. Und das gilt nicht nur für Süßigkeiten, sondern auch für „normale“ Nahrungsmittel, die tonnenweise Zucker enthalten (siehe Monte)!