Kleinkinder im Kita-Alter zeigen erste Anzeichen von Mobbing. Wie kann man diesen Verhaltensmustern entgegenwirken?
Damit sich das Verhalten des Mobbings gar nicht erst ausprägt, ist in erster Linie das genaue Hinsehen entscheidend. Da unterschiedliche Bezugspersonen eines Kindes verschiedene Beobachtungen machen, ist der Austausch zwischen diesen Personen wichtig. So sollten Kindergärtnerin, Verwandte und Eltern im ständigen Austausch sein.
Damit schwächere Kinder gar nicht erst zu Opfern werden, sollten die Stärken des Kindes ausfindig gemacht und stets gefördert werden, um das Selbstbewusstsein zu festigen. In der Kita gelingt das beispielsweise mit Rollenspielen, Geschichten, Bewegungsspielen.
Eine weitere Sache, die Kinder erst einmal lernen müssen, ist sich zu wehren – also einfach „NEIN“ zu sagen, wenn ihnen etwas angetan wird oder sie selbst etwas Verbotenes tun sollen. Da das Wort „Nein“ jedoch zuhause eher negativ behaftet ist – denn schließlich bedeutet es ja einen Widerspruch gegenüber den Eltern – ist es nicht so einfach Kinder zu diesem Schritt zu führen.
Sollte Ihr Kind eher zu den dominanten gehören, die gern die Anführerrolle übernehmen, dann ist es ebenso wichtig, Ihrem Kind zu zeigen, wie es damit umgehen soll. Das heißt, versuchen sie nicht die Energie Ihres Kindes zu unterdrücken. Sie sollten Ihm stattdessen helfen, mit der Stärke richtig umzugehen. Am Besten, Sie lenken die Kräfte in Bahnen, in denen Ihr Kind diese voll ausleben und kreativ einsetzen kann. Beim Sport beispielsweise sind doch Mannschaftskapitäne unverzichtbar.
Auch wenn Mobbing im eigentlichen Sinne noch nicht in der Kita vorhanden ist, sind die Grenzen zwischen Streitereien und Mobbing nicht immer klar abzugrenzen. Daher ist das aufmerksame Beobachten des Verhaltens Ihres Kindes von großer Bedeutung, um erste Warnzeichen auch rechtzeitig zu erkennen. Wenn sich ein Kind schon über einen längeren Zeitraum unwohl im Kindergarten fühlt, dann wird sich dies auch auf irgendeine Weise äußern.
Folgende Anzeichen sollten Sie aufhorchen lassen:
- Ihr Kind stellt sich quer und möchte nicht mehr zur Kita,
- es hat oft Bauchschmerzen sowie Kopfweh,
- es ist im allgemeinen sehr ängstlich,
- beim Spielen auf Spielplätzen oder in der Kita, ist es meistens allein,
- Ihr Kind sagt des Öfteren negative Dinge über sich selbst,
- es kann an Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit oder auch Albträumen leiden,
- Sie stellen häufiger blaue Flecke und Verletzungen fest – Ihr Kind erklärt diese aber mit Stürzen,
- es verliert ständig Sachen oder bringt diese in beschädigtem Zustand nach Hause.
Selbstverständlich sind diese Anzeichen – vor allem wenn Sie einzeln vorkommen – nicht zwangsläufig Beweise für Mobbing. Jedoch sollten Sie, gerade wenn mehrere dieser Warnhinweise auftreten, das Gespräch mit Ihrem Kind suchen und Ihm zeigen, dass Sie seine Sorgen ernst nehmen. Aber drängen Sie Ihr Kind nicht und zeigen Sie sich geduldig. Gerade, wenn es sich wirklich um Mobbing handelt, fühlt sich das Kind selbst schuldig und möchte andererseits ja auch nicht petzen.
Des Weiteren kann es nicht schaden, wenn Sie zur Vorsorge das Gespräch mit der Kindergärtnerin suchen und sich erkundigen, wie es sich in der Kita verhält.
Seit letzter Woche habe ich erfahren, dass mein Kind im Kindergarten gemobbt wird. Auf die Frage, warum es nicht zu einer Erzieherin geht kam die Antwort: „Petzen tun nur Babys; aber ich bin kein Baby!“ Nachdem ich mich mit ein paar anderen Eltern unterhielt kam raus, dass die ERZIEHERINNEN den Kindern quasi verbieten zu „petzen“, allerdings haben sie versäumt, den Kindern den Unterschied zwischen „petzen“ und „Hilfe holen“ zu erklären!!
So kann man natürlich auch schon im Kindesalter Zivilcourage abtrainieren!