By - - Kommentare deaktiviert für So lernen Kinder Tischmanieren

Kinder und Tischmanieren sind zwei Dinge, welche die meisten Eltern gern in Harmonie vereint sähen, doch der Weg dorthin ist mitunter steinig.

Möchte man seine Kinder jedoch in die Geheimnisse der Tischmanieren einweihen, sind vor allem drei Dinge wichtig. Erstens muss man ihnen natürlich vorleben, was sie lernen sollen. Zweitens gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu finden – Oder vielmehr die richtige Zeitspanne, denn das Lernen geschieht natürlich nicht über Nacht und die einfachsten Regeln sind zuerst dran. Und drittens heißt es: konsequent blieben. Man sollte für Zuhause dieselben Regeln aufstellen, die man im Restaurant oder zu Gast bei Freunden verlangt. Ausnahmen sind beim letzten Punkt natürlich erlaubt, sei es Nachsicht auf einer ausgelassenen Geburtstagsfeier oder reduzierte Strenge an einem kränklichen Tag.

Gemeinsam als Familie Tischmanieren trainieren

Um Kinder langsam an Tischsitten heranzuführen, ist Geduld wie in so vielen Dingen das wichtigste Werkzeug. Idealerweise können Kinder auch hier spielerisch, durch Nachahmung und das gemeinsame Erleben lernen, so wie es eigentlich mit den meisten Angelegenheiten sein sollte. Es ist daher wichtig, gemeinsam als Familie den Tisch zu decken und abzuräumen und hierbei vielleicht kleine Rituale zu entwickeln, die sich möglichst jeden Tag wiederholen. Auch das sich gegenseitig „Guten Appetit!“ wünschen ist ein entscheidender Bestandteil des Lernprozesses, und tut man dies mit einem Spruch wie dem bekannten „Piep, piep, piep…“, lernen Kinder diese Höflichkeit gern und schnell.

Tischgespräche sind sehr erwünscht, doch sollte man hier keine unangenehmen Themen ansprechen oder gar Bestrafungen für Vergehen, die in diesen Gesprächen aufgedeckt werden, verhängen, damit Kinder mit den gemeinsamen Mahlzeiten keine schlechten Erfahrungen verbinden.

Um das Lernen der Tischmanieren zu erleichtern, kann man natürlich mit Belohnungen arbeiten, wenn zum Beispiel Derjenige, der am wenigsten kleckert oder krümelt, für sich und alle Anderen den Nachtisch für den Folgetag aussuchen darf. Und wichtig: Wenn das Kind einmal die Eltern bei einem „Vergehen“ erwischt und sie tadelt, sollte man dies anerkennen, sich entschuldigen und bekräftigen, wie man es richtig macht, statt seinen Fehler zu vertuschen.

Tischmanieren für Kinder: Simple Regeln zuerst

Es gibt eine Handvoll Grundregeln, die an jedem zivilisierten Tisch gelten müssten und die daher auch Kindern zuerst beigebracht werden sollten, zumal es sich hier um einfach verständliche und nachvollziehbare Normen handelt. Bis zum dritten Lebensjahr sollte man seinem Kind sanft beigebracht haben, dass man sich vor und nach dem Essen die Hände wäscht; dass man gerade sitzt, mit geschlossenem Mund kaut und nicht mit vollem Mund spricht; dass Ellenbogen nicht auf den Tisch gehören und man nicht auf dem Stuhl hin- und herrutschen oder kippeln sollte.

Auch dass Drängeln am Tisch nicht erwünscht ist, sollten Kinder mit spätestens drei Jahren wissen. Dazu gehört sowohl, geduldig auf sein Essen zu warten als auch darauf, dass alle Anderen ihre Mahlzeit beenden und man den Tisch verlassen darf. Den richtigen Umgang mit Besteck und ein angemessenes Esstempo – ohne Schlingen oder Trödeln – beherrschen sie inzwischen auch. Und sie wissen, dass man mit dem Essen nicht spielt sowie sich nur das auftut, was man auch schafft. Die letzte Hürde bleibt nur noch, den Kleinen beizubringen, dass man sein Essen respektive die Gabel zum Mund führt und nicht umgekehrt. Mit der Beherrschung dieser Grundregeln bis zum dritten Geburtstag sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu kindlichen Tischmanieren getan.

Benimmregeln nach Knigge

Was danach folgt, ist unter anderem Ermessenssache und hängt auch immer vom Umfeld ab, in dem die Kinder aufwachsen. Die berühmten Benimmregeln nach Knigge sind eine gute Möglichkeit, weiterzulernen, doch im Detail sind sie für den Alltag der meisten Familien ungeeignet. Immerhin erscheinen viele von ihnen selbst Erwachsenen mitunter als absurd, so wird jeder Versuch, sie Kindern begreiflich zu machen, fast zu einer unmöglichen Mission.

Außerdem ändern sie sich immer wieder und sind ohnehin eher etwas für die gehobenere Gesellschaft und den Besuch in einem wirklich feinen Restaurant. Wer dagegen gemütlich im Familienkreis – egal ob daheim oder im Stammlokal – diniert, für den sind diese Regeln eher uninteressant. Solange sich Kinder an die oben genannten Grundregeln halten können, ist dem Frieden am Tisch absolut genüge getan.

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