Erste Hilfe bei Verbrennungen ist in manchen Familien öfter notwendig als in anderen, doch das Wissen darum, wie man sie die Verletzungen behandeln kann, sollte immer vorhanden sein.
Gerade mit kleinen Kindern, die beginnen, voller Neugier ihre Welt zu erkunden, sind Verbrennungen schneller geschehen, als den Eltern lieb ist. Viele Gefahrenquellen kann man im Voraus ausschalten, indem man beispielsweise Schutzgitter am Herd anbringt, mithilfe eines Thermostats die Wassertemperatur in der Wohnung auf maximal 50°C begrenzt, Kerzen und eingeschaltete Bügeleisen nicht unbeaufsichtigt lässt, Feuerzeuge und andere mögliche Brandquellen kindersicher aufbewahrt und auch beim Grillen mit Kindern stets achtsam bleibt. Trotzdem lässt sich das Risiko nie ganz vermeiden, denn nicht nur Feuer und Hitze, sondern auch heißes Wasser oder ein frisch aufgebrühter Tee können gefährlich werden.
Erste Hilfe bei Verbrennungen
Ist doch einmal ein Unglück geschehen und ein Kind hat eine Verbrennung erlitten, ist vor allem schnelles Handeln gefragt. Dazu gehört auch eine sofortige Einschätzung der Lage: Ist die Verbrennung schwerwiegend und sollte besser von einem Arzt behandelt werden oder kann man sich der leichten Verletzung auch selbst annehmen? Hierbei ist es hilfreich, den Grad der Rötung zu beurteilen und auf Bläschenbildung zu achten. Im Zweifelsfall sollte man sich jedoch immer für die fachkundliche Hilfe entscheiden, vor allem auch dann, wenn das Kind im Feuerfall Rauch eingeatmet hat!
Ist eine Verbrennung durch Flammenentwicklung an der Kleidung entstanden, sollte man immer sofort den Arzt rufen. Das Kind sollte das betroffene Kleidungsstück unbedingt anbehalten, falls der Stoff in die Wunde eingebrannt wurde. Bei einer Verbrühung durch Wasser dagegen sollte man die Kleidung sofort ausziehen, um einen Hitzestau unter dem Stoff zu vermeiden. Damit das Kind nicht unterkühlt, sollte es aber in eine Decke gewickelt werden, ohne dass man die betroffene Hautpartie dabei bedeckt. Auch hier ist ein Arztbesuch beziehungsweise das Rufen eines Notarztes dringend angeraten, da wie bei Verbrennungen neben der Verletzung auch ein möglicher Schock behandelt werden muss. Wichtig ist daher auch, das Kind in dieser Situation nicht allein zu lassen, ihm beruhigend zuzureden und es in einer aufrechten Sitzposition zu halten, welche die Atmung erleichtert.
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte man eine Verbrühung oder Verbrennung kühlen, sofern die Verletzung nicht zu schwer ist und offene Wunden verursacht hat. Dabei sollte man niemals zu Eiswürfeln oder sehr kaltem Wasser greifen, da dies das Gewebe schädigen und außerdem zu Unterkühlungen führen kann. Am besten spült man lediglich die betroffene Körperstelle mit lauwarmem Wasser ab, bis der Schmerz nachlässt, dies wird ohnehin als sehr viel angenehmer empfunden.
Das Kühlen ist natürlich auch die wichtigste Maßnahme, wenn nur sehr leichte Verbrennungen oder Verbrühungen entstanden sind. Abzuraten ist dagegen von Hausmittelchen, sei es Öl, Puder oder Cremes! Diese sollten auch auf gar keinen Fall bei schweren Verletzungen angewandt werden! Halten Sie in der Hausapotheke lieber immer ein spezielles Wundgel aus der Apotheke bereit, das im Notfall Anwendung findet. Wenn sich bei der Verbrennung oder Verbrühung keine Bläschen bilden, kann die Verletzung auch an der Luft ausheilen, ansonsten legt man besser einen leichten Verband an, unter dem die Wundheilung durch besagtes Wundgel unterstützt wird.
Angekommen im Krankenhaus wird der Arzt eine Diagnose stellen, wobei die schwere der Verletzung berurteilt wird. Bei dieser Untersuchung wird die Verbrennungstiefe (Verbrennungsgrad) und danach entschieden ob eine Operation erforderlich ist.
Wer für den Notfall gewappnet sein möchte, sollte daher die Hausapotheke regelmäßig kontrollieren und gut bestückt halten; Außerdem kann es nicht schaden, ab und an den Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen, damit man immer weiß, wie man sich im Notfall verhalten muss.
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