Der Kinderladen stellt eine Alternative zu den anderen Kinderbetreuungsangeboten dar. Lange stand das Konzept dieser Einrichtungen in der öffentlichen Diskussion, völlig unnötig. Anders muss nicht immer schlecht sein.
Einen Kinderladen gibt es in deutschen Großstädten mittlerweile an jeder Straßenecke. Der Name ist etwas missverständlich formuliert, dort werden Kinder weder angeboten, noch kann man sie dort verkaufen.
Was ist ein Kinderladen
Der Kinderladen fällt unter den Begriff Kindergarten. Im Gegensatz zu diesen wird er häufig von Trägervereinen selbstverwaltet. Hier werden meistens Kinder im Vorschulalter in einer Gruppenstärke von 15 bis 19 Kindern betreut. Das sind kleine Gruppen, die im Vergleich aber von wesentlich mehr Betreuern beaufsichtig werden.
Die Bezeichnung Kinderladen geht auf den Umstand zurück, dass zu Beginn die ersten Kinderläden in angemieteten Ladenlokalen eingerichtet wurden. Überhaupt fanden die ersten Kinderladen-Gründungen im studentischen Milieu der späten 60er Jahre statt. Von daher hängt dem Kinderladen noch immer das Attribut der Alternativität an.
Gerade zu Beginn der Gründungswelle gab es heftige Diskussionen um das Konzept der Kinderläden. Gerade die darin praktizierte antiautoritäre Erziehung bot vielen Anlass des Anstoßes, widersprach diese doch vollkommen den bisherigen pädagogischen Ansätzen.
Mittlerweile konnte sich der Kinderladen als Betreuungseinrichtung jedoch durchsetzen. Vielfach werden die Läden von Elterninitiativen getragen. Dazu schließen sich Eltern zusammen, weil es einfach nicht genug Betreuungsplätze für ihren Nachwuchs gibt, oder die Qualität nicht dem entspricht, was die Eltern sich vorstellen.
Mitbestimmen bei der Erziehung des eigenen Nachwuchses
Selbstverständlich können die Eltern und die Trägervereine in den Kinderläden nicht machen, was sie wollen. Die Läden unterliegen, wie die anderen Kinderbetreuungseinrichtungen auch, der Fachaufsicht des Jugendamtes.
Allerdings hat der Staat keinen eigenständigen, von den Eltern unabhängigen Bildungsauftrag im Bereich der Vorschulbetreuung. Hierdurch ist es den Eltern auch möglich, eine eigene Konzeption zu entwickeln. Es ist auch nur vernünftig, dass sie entscheiden dürfen, auf welche Art der Nachwuchs gefördert wird.
Die Organisation und Verwaltung eines Kinderladens gestaltet sich dadurch auf verschiedene Weise. In einigen engagieren sich die Eltern verstärkt. Sie übernehmen abwechselnd die Betreuung, Reinigung und Verpflegung. Auch das In-Schuss-Halten wird von den Eltern übernommen.
In einigen anderen Läden ist es allerdings so, dass die Eltern vielfach mit den verschiedenen, sich ihnen stellenden Aufgaben überfordert sind. Hierfür wurden die Trägervereine gegründet, die sich nunmehr um alles kümmern. So werden auch Erzieher und anderes Personal eingestellt.
All das macht den Kinderladen teurer als andere Einrichtungen. Die staatliche Förderung der Plätze fällt außerdem geringer aus. Für viele Eltern ist so ein Kinderladen aber eine echte Alternative. Gerade diejenigen, die auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ihres Kindes wertlegen, sollten darüber nachdenken, es einen Kinderladen besuchen zu lassen.
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