Bei der Entscheidung, ob sie noch ein zweites Kind haben möchten oder nicht, sollten sie sich nicht von einem schlechten Gewissen leiten lassen. Natürlich ist ein Geschwisterchen eine Bereicherung für ihr Kind – dennoch sind die Vorurteile über Einzelkindern keine zwingenden oder vorbestimmten Charakteristika.
Fast jeder kennt die Sprüche über Einzelkinder und im Allmeinen haben sie scheinbar keinen guten Ruf. Da fallen Dinge „verwöhntes Einzelkind“ oder „Egomane“ genauso wie „du hast ja niemals gelernt zu teilen“. Im gleichen Zuge werden ihnen positive Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen oder ein hoher Grad an Intelligenz nachgesagt. Aber keines der beiden Varianten sind vorbestimmte und unbeeinflussbare Konsequenzen des Einzelkind-Daseins. Im Gegenteil – ihre Erziehung und ihr Umgang mit ihrem Kleinen sind die entscheidenden Faktoren bei der Persönlichkeitsentwicklung.
Diese Tatsache haben auch Erziehungswissenschaftler klar bekräftigt. Ein Kind wird nicht zum Egoist nur weil es allein, ohne Geschwister aufgewachsen ist. Ihr Handeln als Eltern und ihre Art der Betreuung lenken das Kind in eine bestimmte Richtung. Wenn man aber ehrlich zu sich ist – so ist die Gefahr schon sehr groß, wenn man nur ein Kind hat, dass es dementsprechend verwöhnt wird und im Mittelpunkt des Familienlebens steht. Damit dies nicht ausartet, ihr Kind unselbstständig und verwöhnt wird, sollten sie entschieden entgegensteuern und die Nachteile des Einzelkind-Daseins versuchen wettzumachen.
Hierfür sollen ihnen einige Tipps als Hilfe zur Seite gestellt werden:
Zunächst ist es entscheidend, dass sie ihr Kind nicht zu sehr fixieren und in den Mittelpunkt stellen, auch wenn dies nicht immer so leicht fällt. Sie sollten ganz klar kommunizieren, dass jeder in der Familie seine Rechte, aber auch gleichermaßen Pflichten hat. Darüber hinaus sollte ihr Kind nicht nur von Erwachsenen umgeben sein. Daher ist es wichtig, dass sie den Kontakt mit gleichaltrigen Kindern fördern. Die besten Möglichkeiten bieten dafür verschiedenste Krabbelgruppen sowie auch die Kita.
Ebenso wenn ihr Kind selbst bestrebt ist, mit anderen Kindern in Kontakt zu treten, sollten sie es dabei unterstützen. Seien sie also nicht beleidigt, wenn ihr Kind lieber mit einem Freund Fußball spielen möchte und lassen sie es gewähren. Auch bei Familienausflügen wäre es manchmal für ihr Kind schöner, wenn sie sich mit anderen Familien zusammentun oder den Freund aus der Nachbarschaft mitnehmen. In solchen Momenten ist es bedeutsam, dass sie als Eltern die anderen Kinder gleichberechtigt behandeln. Ziehen sie ihr Kind also nicht den anderen vor, denn es muss auch mal mit Neidgefühlen und Eifersucht konfrontiert werden. Geschwister müssen sich nämlich stets und ständig mit diesen Gefühlen auseinandersetzen.
Aber genauso wie sie die das Fehlen eines Geschwisterchens versuchen zu kompensieren, sollten sie ebenso die speziellen Fähigkeiten ihres Kindes fördern. Auf diesem Wege können sie die Vor- und Nachteile des Einzelkind-Daseins gut ausgleichen.
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