Die Fruchtwasserembolie gehört zu den gefährlichsten Geburtskomplikationen. Sie kommt zwar relativ selten vor, aber die Sterberate ist besonders hoch – sowohl für die Mutter als auch für das Kind.
Die Fruchtwasserembolie ist ein äußerst seltenes Phänomen. Von 80.000 Geburten ist gerademal eine einzige betroffen. Diese Art der Embolie ist zwar nicht sehr verbreitet, dafür aber umso gefährlicher. Bis zu 60 Prozent der Kinder und sogar 60-80 Prozent der Mütter sterben daran.
- Was ist eine Fruchtwasserembolie?
Bei einer Embolie wird im Allgemeinen ein Blutgefäß durch Material, welches sich nicht in Blut löst, verstopft. Im Fall der Fruchtwasserembolie gelangt Fruchtwasser in die Blutbahn der Mutter und es entsteht eine kleine Blase, ein sogenannter Embolus, mit festen Bestandteilen des Kindes, wie z.B. Zellabschilferungen oder feine Härchen.
Mithilfe des Blutstroms gelangt der Embolus in die Lunge und verursacht Verstopfungen der arteriellen Blutgefäße, die zum Versagen der Lungenfunktion und des Herzens führen können. Bei etwa 50 Prozent der Frauen schließt sich eine schwere Gerinnungsstörung an. Diese zweite Phase der Erkrankung tritt innerhalb von 30 Minuten bis zu drei Stunden ein und hat starke Blutungen zur Folge. Der Verlauf der Krankheit ist also äußerst schnell, wobei dessen Schwere von der Menge des eingedrungenen Fruchtwassers abhängig ist. Am Ende des Verlaufs steht ein völliges Herz-Kreislauf-Versagen.
- Wann kommt es zur Fruchtwasserembolie?
Eine Fruchwasserembolie tritt in den meisten Fällen bei Frauen auf, die bereits Kinder geboren haben. Diese Art der Embolie kann sich jedoch nur ereignen, wenn ein Blutgefäß der Mutter im Bereich des Venensystems der Gebärmutter verletzt wird. Konkret heißt das, dass eine Verletzung des Blutgefäßes am Gebärmutterhals, an der Verbindungsstelle von Plazenta und Gebärmutter oder an der Gebärmuttermuskulatur zur Fruchtwasserembolie führen kann. Nur auf diese Weise kann das Fruchtwasser in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Die Risiken können durch bestimmte Faktoren jedoch enorm erhöht werden.
Dazu gehören:
- der Kaiserschnitt,
- ein Riss in der Gebärmutterwand,
- ein Blasensprung, ein hoher Riss im Gebärmutterhals,
- eine vorzeitige Plazentalösung oder
- eine Medikamenten-Überdosis bei der Geburtseinleitung.
- Symptome:
Die ersten Anzeichen einer Fruchtwasserembolie sind meist plötzlicher Schüttelfrost und Erbrechen. Des Weiteren kommt es meist zur Blaufärbung der Lippen, zu Atemnot, Angst, Unruhe, Verwirrung sowie später zum Bewusstseinsverlust. In schlimmen Fällen folgen dann Atem- und Kreislaufstillstand. Durch den Sauerstoffmangel werden ebenso häufig Krämpfe beobachtet.
- Behandlung:
Bei Aufteten der Symptome ist schnelles Handeln der Ärzte gefragt. Die Patientin muss sofort mit Sauerstoff versorgt sowie bei starken Blutungen mit Blut in Form von Frozen Plasma versorgt werden. Trotz kompetenter Behandlung bleiben nur 15 Prozent der Frauen ohne Folgeschäden, wie beispielsweise neurologischer Ausfälle.
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