Rund 86 Prozent der Eltern gestehen sich ein, dass sie oftmals zu Strafen greifen, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Doch ist dies immer der richtige Weg?
Eine Online-Umfrage hat jetzt rausgefunden, dass tatsächlich viele Eltern auf falsches Verhalten ihrer Kinder mit Strafen reagieren. Viele dieser Eltern halten Strafen sogar für ein unumgängliches Erziehungsmittel! Aber ist dem wirklich so? Gibt es keine andere Lösung für Probleme, als Fernsehverbot, Stubenarrest oder eine stundenlange Moralpredigt, wenn mal das Kinderzimmer nicht akkurat aufgeräumt ist? Wenn man mal ehrlich ist und tief in sich geht, sind doch Strafen eigentlich nur Ausdruck von absoluter Hilflosigkeit.
Erziehungsexperten betonen, dass Strafen auf Dauer nichts bringen. Viel wichtiger sei es, aus Fehlverhalten logische Konsequenzen zu ziehen. Wenn ihr Kind also z.B. auf dem Spielplatz ein anderes Kind beim Klettern oder Rutschen gestänkert hat, dann darf es eben nicht weiter spielen, sondern muss vom Spielplatz herunter. Ihre Reaktion sollte also immer der Situation angemessen sein und im Zusammenhang mit dem Verhalten ihres Kindes stehen, damit es versteh was nun verkehrt war. Das bedeutet natürlich, dass vorher klare Regeln festgelegt werden müssen. Dies erledigt man am besten ganz in Ruhe mit der gesamten Familie. Das heißt natürlich auch, dass sie sich ebenso an Vereinbarungen halten müssen, wie auch ihre Kinder.
Genauso entscheidend wie klare Linien ist es, ihr Kind viel öfter zu loben als ständig auf Strafen zurückzugreifen. Das heißt, wenn ihr Kind einen Versuch gestartet hat, der aber noch nicht so gut gelungen ist, ist es trotzdem wichtig, es danach auch zu loben. Ihr Kind wird sich ihre Worte merken und sich beim nächsten Mal noch mehr Mühe geben, um es noch besser zu machen.
Eine weitere Alternative zum Schimpfen oder Strafen verteilen, ist es, ihr Kind bei Fehlverhalten einfach zu ignorieren. Wenn es also beispielsweise ein Schimpfwort in der Kita aufgeschnappt hat, ist es besser erst gar nicht darauf zu reagieren. Auf diese Weise wird ihr Kind das Wort als unwichtig empfinden und so schnell wie es da war auch wieder vergessen.
Es muss also nicht immer ein lautes Wort fallen oder eine Androhung von Strafen erfolgen, damit ihr Kind eine gute Erziehung genießt. Eher im Gegenteil – Strafen wirken nicht längerfristig, zumal Kinder oftmals clevere Mittel und Wege finden diese zu umgehen. Hier ist die „Hintertür“ quasi tatsächlich eine dauerhafte und bessere Methode.
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