Eine emnid-Studie hat ergeben, dass ein Großteil der Kinder in Deutschland Nichtschwimmer ist. Diese Zahl ist erschreckend, häufen sich zudem doch jährlich die tödlichen Badeunfälle.
Die Deutsche Gesellschaft für Lebensrettung (Kurz: DLRG) gab eine Studie in Auftrag, die sich mit der Frage beschäftigte, wie es um die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung steht. Dabei kam unter Anderem heraus, dass immer weniger Kinder heutzutage das Schwimmen erlernen. Laut DLRG gibt es zu viele Nichtschwimmer.
Die Ergebnisse der Schwimmer-Studie
Vieles lässt sich leichter in Zahlen ausdrücken. Sicherlich ist der Anteil der Nichtschwimmer im Vergleich zu den 50er Jahren heute niedriger, doch nimmt deren Zahl in den letzten Jahren wieder zu. Mittlerweile sind es etwa 40 % der 8jährigen, die nicht schwimmen können.
Aus der Umfrage ergibt sich auch, dass nur knapp 7 % das Schwimmen im Alter bis 4 Jahren erlernen. Zwischen dem 5. und dem 10. Lebensjahr lernen dagegen schon 74 % zu schwimmen. Nach dem 18. Lebensjahr ist es dagegen schwieriger, zum Schwimmen zu kommen. In dieser Altersgruppe erlernen es daher nur noch 5 %.
Hoher Nichtschwimmeranteil bei Kindern: Ursachen
Gab es in den 70er Jahren noch einen regelrechten Bauboom bei den Schwimmbädern, werden diese heute aus Kostengründen wieder geschlossen. Eine Sanierung ist den Kommunen zu teuer. Zu den verbliebenden gibt es häufig lange Anfahrtswege.
Es werden außerdem von vornherein zu wenige Schwimmkurse angeboten. Die bereits Existierenden sind daher so überlaufen, dass sich Eltern in lange Wartelisten eintragen müssen. Obwohl es eine große Anzahl an Spaßbädern gibt, erleichtert dies die Sache nicht. Dort ist es nämlich gar nicht möglich, einen effektiven Schwimmunterricht abzuhalten.
Einen ganz entscheidenden Faktor zu dieser Problematik bildet laut DLRG das mangelnde Interesse der Eltern daran, dass ihr Nachwuchs schwimmen lernt. Viele fangen zum Beispiel nicht rechtzeitig damit an, ein Schwimmbad aufzusuchen, um das Kind frühzeitig an das Wasser zu gewöhnen. Kinder haben eine natürliche Scheu vor dem Nass, die ihnen nur mit Geduld und Übung wieder abgewöhnt werden kann.
Kinder sollten früh mit dem Schwimmen anfangen
Die DLRG bemängelt in ihrem Bericht, dass der schulische Schwimmunterricht, wenn er denn stattfindet, häufig erst ab der dritten Klasse angeboten wird. Das ist aber eindeutig zu spät. Häufig sind die Lehrer dieser Aufgabe auch gar nicht mehr gewachsen.
Ein Besuch des Seepferdchenkurses wäre schon ab einem Alter von 3 Jahren sinnvoll. Spätestens im Alter von 6 Jahren sollte dann mit dem Schwimmunterricht begonnen werden. Immerhin besteht die Gefahr, dass bei einem späten Beginn die Kinder gar nicht erst zu sicheren Schwimmern heranreifen.
Eltern stehen mit diesem Problem selbstverständlich nicht allein da. Die DLRG sowie andere Träger und auch private Schwimmschulen haben sich hierzu Gedanken gemacht. Nicht jedes Kind ist eine geborene Wasserratte, manchen fällt das Schwimmen lernen aufgrund starker Scheu sehr schwer.
Schwimmschulen und -Kurse
Diese Probleme gilt es zu überwinden. So gibt es zum Beispiel eine Schwimmschule in Bamberg, die mittels einer DVD und der bundesweiten Kooperation mit Schwimmbädern, den Kindern den Einstieg erleichtern will. Auch über die DLRG werden Schwimmkurse angeboten.
Diese sind zwar recht teuer, stellen aber eine sinnvolle Investition in das Kindeswohl dar.
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Ich selbst habe das Schwimmen in der Schule gelernt. Da an allen Ecken und Kanten gespart wird, gibt es dies für unsere Kinder nicht mehr. Selbst Schwimmkurse am Nachmittag sind schwer zu bekommen.