Kinder haben kaum das Fahrradfahren gelernt, da sausen sie schon wie kleine Rennfahrer durch die Gegend. Jetzt ist nicht mehr das Fahren ihr größtes Problem, sondern die Sicherheit im Straßenverkehr. Bevor sie ihr Kind mit der nächsten Hürde, dem Radeln an befahrenen Straßen konfrontieren, sollten sie einige Dinge beachten.
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Kinder auf dem Rad keine kleinen Erwachsenen sind. Kinder reagieren im Straßenverkehr anders als Erwachsene. Sie erkennen die Gefahren oftmals viel später, da sie selbst noch nicht dieses Gefahrbewusstsein entwickelt haben. Des Weiteren haben sie schon aufgrund ihrer Körpergröße einen schlechteren Überblick und ihr Gesichtsfeld ist bis zum 6. Lebensjahr um 30 % eingeschränkt. Außerdem können sie bis sie 8 Jahre alt sind nicht bestimmen aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, wobei sie eh nur Geräusche wahrnehmen, die für sie interessant sind. Hinzu kommt, dass sie Geschwindigkeiten noch nicht gut einschätzen können. Aus diesen Gründen müssen Kinder auch bis zu ihrem 8.Lebensjahr auf dem Gehweg fahren.
Also wie führe ich mein Kind an den Straßenverkehr heran, so dass es sicher von A nach B kommt, ohne dabei aufgrund von Überforderung ins Straucheln zu geraten? Zunächst sollten sie sicher gehen, dass ihr Kind das Radfahren tatsächlich sicher beherrscht. Das bedeutet es sollte ohne Probleme die Hand zum Abbiegen rausstrecken, enge Kreise fahren und sicher Bremsen können sowie Ausweichmanöver beherrschen ohne dabei in Panik zu geraten.
Dann ist es wichtig, zu Beginn gemeinsam im Straßenverkehr zu fahren. Sie sollten dabei vor allem die häufig benutzten Strecken, z.B. zur Schule erkunden und ihre Kinder bei der Gelegenheit auf alle Gefahrenstellen aufmerksam machen. Zudem sollten sie ihr Kind mit den Straßenverkehrsschildern und -regeln vertraut machen. Wie gut ihr Kind diese Regeln beherrscht, können sie hier spielerisch testen.
Am Sichersten ist es, im „Kasten“ zu fahren – ein Elternteil vorn, einer hinter dem Kind. Wenn nur ein Erwachsener dabei ist, dann fahren sie hinter ihrem Kind. Das hat zum Vorteil, dass sie die Fehler ihres Kindes sehen und diese dann gleich korrigieren können. Außerdem lernt es so das selbstständige Fahren am Besten. In besonders kniffligen Situationen können sie natürlich auch die Reihenfolge wechseln und zeigen wie es richtig gemacht wird.
Schlussendlich kann ich ihnen nur empfehlen, ihr Kind auch zur Verkehrsschule zu schicken, wo ihm Verkehrspolizisten mit Rat und Tat zu Seite stehen. Wenn sie dann den Startschuss für das selbständige Radfahren geben, gehen sie immer sicher, dass ihr Kind nicht ohne einen Helm und helle Kleidung mit zusätzlichen reflektierenden Materialien losfährt.
Comments are closed.