Frauen mit Rheuma müssen eine Schwangerschaft nicht ausschließen. Trotz der chronischen Erkrankung spricht nichts dagegen, ein Kind zu bekommen. Doch der Kinderwunsch sollte unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um die Therapie entsprechend anzupassen.
Eine rheumatische Erkrankung sollte für Frauen kein Grund sein, auf ihren Kinderwunsch zu verzichten. Möglicherweise besteht die Befürchtung, die Erkrankung zu vererben. Doch die Sorge ist unbegründet: Rheumatische Erkrankungen sind keine klassischen Erbkrankheiten, die durch ein bestimmtes Gen ausgelöst werden. Vielmehr ist es eine individuelle Kombination einer Reihe von Genen, die zusammen mit äußeren Risikofaktoren (wie Rauchen und Übergewicht) zu einer Fehlfunktion des Immunsystems und so zur Erkrankung führt.
Trotzdem gibt es vor einer Schwangerschaft bei Rheuma einige Punkte zu beachten, etwa den Grad der Krankheitsaktivität. Dieser sollte unbedingt mit dem Arzt besprochen werden. Ist die Aktivität hoch und treten viele Schübe auf, ist es ratsam, die Therapie individuell anzupassen und die Krankheitsaktivität möglichst zu verringern. Denn so sinkt die Belastung durch die Erkrankung während der Schwangerschaft. Bei rheumatoider Arthritis nehmen die Entzündungen der Gelenke häufig zu Beginn der Schwangerschaft ab, um sich nach der Geburt aber wieder zu verschlechtern. Das sollten die werdenden Eltern berücksichtigen und der Mutter in diesem Fall zusätzliche Unterstützung und Entlastung zukommen lassen.
In der Regel können Frauen mit Rheuma ihre Kinder auf natürlichem Weg gebären, selbst wenn sie von der rheumatischen Wirbelsäulen- und Beckenerkrankung Morbus Bechterew betroffen sind. Dass es bei Frauen mit Rheuma häufiger zu einem Kaiserschnitt kommt, hängt nicht mit der Erkrankung zusammen, sondern dem Wunsch der Gebärenden und dem Anspruch der Geburtshelfer, die Belastungen möglichst gering zu halten.
Therapie mit Rheumamedikamenten während der Schwangerschaft
Besonders wichtig ist die Abstimmung mit dem behandelnden Arzt über die Dosierung der eingenommenen Rheumamedikamente. Auf keinen Fall sollten Frauen mit Kinderwunsch ihre Dosierung selbst reduzieren, das kann zu einer Erhöhung der Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft führen. Die Verringerung der verschriebenen Medikamente ist zudem in vielen Fällen nicht notwendig, da viele Wirkstoffe keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben und sich während Schwangerschaft und Stillzeit ohne Bedenken einnehmen lassen.
Welche Medikamente wegen einer Schwangerschaft niedriger dosiert oder nicht mehr eingenommen werden sollten, kann der behandelnde Arzt beurteilen und die Therapie entsprechend anpassen.
Bild: pixabay.com, blankita_ua, 4100420
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