Für Kinder ist eine Trennung der Eltern immer mit sehr starken Emotionen verbunden. Kleine Kinder zeigen ihre Ängste ganz deutlich durch Schlafstörungen, Schreikrämpfe oder sie werden zu Bettnässern. Ältere Kinder reagieren sehr unterschiedlich auf eine Trennung, da sie ganz bewusst miterleben, was mit der Familie passiert. Hier kommt es auf die Beziehung des Kindes, zum dann fehlenden Elternteil an. Je größer die Bindung, umso größer der Verlustschmerz. Viele Kinder leiden selbst als Erwachsene noch unter der Trennung der Eltern.
Quelle: flickR / Tammra McCauley
Man kann den Kindern über die Trennung hinweghelfen, wenn man als Eltern einige Verhaltensregeln beachtet und die Wünsche des Kindes berücksichtigt. Die festen Bindungen des Kindes zu Geschwistern oder Großeltern sollten beibehalten werden. Auch die gewohnte Umgebung sollte für die erste Zeit nach der Trennung nicht verändert werden. Streit zwischen den Eltern sollte in Gegenwart der Kinder vermieden werden, da das Kind die Schuld bei sich selbst sucht. Das fällt natürlich besonders dann schwer, wenn man sich getrennt hat, weil einer der Partner eine Affäre hatte. Auch der Kontakt zum fehlenden Partner darf nicht unterbunden werden. Um die Kinder mit in Entscheidungen einzubinden, könnten sie einen Wunschzettel verfassen, der dann Diskussionsgrundlage für die Eltern sein kann. Scheidungskinder wollen auch nicht von allen Seiten verwöhnt werden. Sie können es auch nicht verarbeiten, wenn über den anderen Elternteil schlecht geredet wird. Viel wichtiger ist es, Zeit mit dem jeweiligen Elternteil zu verbringen und Liebe und Zuneigung zu erfahren.
Wenn die Eltern neue Partnerschaften eingehen, können die nächsten Probleme entstehen. Diese sogenannte Patchworkfamilie ist eine neue Herausforderung für alle Beteiligten. Es gilt, neue Regeln aufzustellen, Gespräche zu führen, vor allen Dingen dann, wenn beide Partner Kinder mit in die Beziehung bringen. Die Probleme sind vielfältig: von Schuldgefühlen, Eifersucht, Trauer über Rebellion gegenüber dem neuen Partner ist alles vertreten. Das Geheimnis, solche Probleme anzugehen ist Liebe und Offenheit. Auch Eltern haben das Recht, ihre Hilflosigkeit zeigen zu dürfen.
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