Viele Eltern spielen kurz nach dem ersten Kind mit dem Gedanken auch noch ein zweites oder drittes Kind zu bekommen. Ist ja auch klar – je größer die Familie, umso schöner!
Doch mit dem Wunsch eines kleinen Geschwisterchens für ihr Kind kommt die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt auf. Unmittelbar damit verbunden kommt auch der Gedanke auf: Wie wird ihr Kind darauf reagieren? Generell kann man sagen, dass es für ihr Kind auf jeden Fall eine Bereicherung sein wird, ein kleines Geschwisterchen zu bekommen. Dann hat ihr Kind nämlich endlich jemanden mit dem es spielen oder Geheimnisse austauschen kann. Außerdem können sich die Kleinen gegenseitig helfen und es geht ja auch nichts drüber, Dummheiten gemeinsam auszuhecken.
Aber sie sollten damit rechnen, dass nicht gleich zu Beginn alles „Friede Freude Eierkuchen“ sein wird, denn zunächst wird ihr Kind mit Eifersucht kämpfen. Diese Art der Rivalität ist eine unumstößliche Tatsache – darauf sollten sie gefasst sein. Denn ihr Kleines muss plötzlich Aufmerksamkeit und Liebe, die es zunächst für sich allein hatte mit jemandem teilen. Das ist nicht so leicht und deshalb wird ihr Kind auch zu Beginn darunter leiden.
Aber nur um ihrem Kind diese Erfahrung zu ersparen, sollten sie keinesfalls auf ihren Kinderwunsch verzichten. Ungeteilte Liebe ist nun mal ein Privileg, dass man nur zur Babyzeit besitzt. Damit es für ihr Kind aber nicht zu dramatisch wird, sollte sie es auf die neue Situation vorbereiten. Versichern sie ihm, dass es trotzdem noch genau so geliebt wird, wie bisher, dass sie immer für es da sind und es unterstützen – und vor allem zeigen sie das auch.
Das Rivalitätsgefühl ist bei Kindern am größten, wenn der Altersunterschied bei 2 Jahren liegt, so die Experten. Bei 3-4 Jahren Unterschied nimmt dieses Eifersuchtsgefühl schon wieder ab und ab 5 Jahre spielt die Rivalität kaum eine Rolle mehr. Wenn der Unterschied so groß ist, wollen Kinder sogar immer helfen und an der Babypflege beteiligt sein. Aber sie sollten ihre Entscheidung nicht nur von ihrem Kind abhängig machen, sondern dabei auch an sich selbst denken.
Wenn sie schon nach 2 Jahren das zweite Kind bekommen wollen, sollten sie bedenken, dass sie noch keine Ruhepause hatten, weder körperlich noch seelisch. Bei dem Abstand von 3-4 Jahren ergeben sich mehrere Vorteile. Der Unterschied ist perfekt, damit die Kinder noch miteinander spielen können und später können sie gemeinsam auf die Piste gehen und aufeinander aufpassen – das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Außerdem sind sie selbst dann auch viel belastbarer und ihr Kind geht dann auch schon fast in die Kita. Wenn der Abstand größer ist, kann das Risiko bestehen, dass die Kinder nichts mehr miteinander anfangen können. Aber entscheiden müssen sie letztlich nach ihren eigenen Bedürfnissen!
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