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Die Sprachentwicklung beim Kleinkind ist für Eltern ein Grund zum Freuen und eine mögliche Ursache für Sorgen. Diese Phase ist für Eltern und Kinder gleichermaßen aufregend und beginnt mitunter viel plötzlicher, als man es erwartet hätte.

Die Sprachentwicklung bei Kleinkindern macht Eltern stolz und regt gleichzeitig wie kaum etwas anderes deren sorgenvolle Phantasie an. Jedes neue Wort ruft Begeisterung hervor, aber wenn die Kleine von Nebenan schon mehr plappert als die eigene Tochter, geraten viele Eltern in Panik. Dabei ist in solchen Fällen noch nicht gleich Grund zur Sorge geboten. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, die vordefinierten Phasen wird keines von ihnen hundertprozentig exakt durchlaufen. Erst wenn sich längerfristig Verzögerungen zeigen, sollte Rat bei einem Experten eingeholt werden.

Sprachentwicklung beim Kleinkind: einzelne Etappen

Nach dem Schreien und Artikulieren einzelner Laute im Säuglingsalter beginnt ab dem 6. bis 9. Monat die Sprachentwicklung mit der Doppelung einzelner Silben zu einem individuellen Plappern, mit dem das Kind bewusst auf das Anreden durch seine Eltern „antwortet“. Daraus entwickelt sich bis etwa zum 13. Monat die eigene Babysprache, bei der die Aneinanderreihung von Silben spezielle Bedeutung bekommt. „Mama“ und „Papa“ werden nun die ersten wirklichen Worte, und „Nam-nam“ wird beispielsweise zu einem Ausdruck für „Essen“.

Das Kind reagiert sichtbar auf Sprachreize der Eltern, es versteht sehr viel, auch wenn es selbst noch nicht viel sagen kann. Statt Worten benutzt es häufig Gestiken, schüttelt den Kopf, zeigt mit dem Finger dorthin, wo es hin will. Beim Spielen brabbelt es oft laut vor sich hin.

Bis zum 20. Monat beherrscht das Kind oftmals schon einen Wortschatz zwischen 50 und 200 einfachen Ausdrücken. Die Artikulation einzelner Laute mag noch sehr undeutlich sein und viele  Wörter werden abgekürzt, aber der Sinn ist für das Kind eindeutig. Gerade Endsilben oder einzelne Laute wie „sch“ fallen Kindern in diesem Stadium noch schwer.

Bis zum vollendeten 2. Lebensjahr beginnt das Kind, zwei Wörter zusammen zu verwenden und damit erste eigene kleine Sätze zu bilden. Mit 2 ½ Jahren sind es dann schon 3 Worte, die in einem gemeinsamen Sinnzusammenhang verwendet werden. Das Fragealter setzt nun spätestens ein, und das Kind beginnt, sich selbst als „Ich“ zu bezeichnen und das Wort in Sätzen zu gebrauchen. Ab jetzt wächst der Wortschatz oft sprunghaft, die Lautentwicklung schreitet voran und die Sätze werden länger. Mit 4 bis 5 Jahren können die meisten Laute fehlerfrei artikuliert werden und Sätze werden immer korrekter gebildet. Mit den Zeitformen dürfte das Kind aber auch jetzt noch Schwierigkeiten haben, die exakte Verwendung der Grammatik wird es spätestens im Schulunterricht erlernen.

Sprachentwicklung beim Kleinkind unterstützen

Die Sprachentwicklung Ihres Kindes zu unterstützen ist ein wichtiger und einfach durchzuführender Teil seiner Betreuung. Nehmen Sie selbst erdachte Worte und Laute als Bezeichnung für bestimmte Dinge ernst. Loben Sie die Sprechversuche Ihres Kindes. Regen Sie den Nachahmungstrieb an, nicht indem Sie selbst in Babysprache verfallen, sondern Ihrem Kind langsam und deutlich einzelne Worte vorsprechen. Wiederholen Sie, was das Kind gesagt hat, und korrigieren dabei beiläufig Fehler in der Artikulation oder Grammatik. Nutzen Sie die kindliche Neugier und stellen Sie dem Kleinen neue Worte vor, wenn es etwas Interessantes entdeckt hat, und wiederholen Sie neu erlernte Wörter in regelmäßigen Abständen.

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