Für werdende Eltern ist die Frage, ob sie in den nächsten zwei bis drei Jahren auf moderne Wegwerfwindeln oder doch traditionelle Stoffwindeln vertrauen sollen, eine der drängendsten überhaupt.
Daher empfielt es sich zur Entscheidungsfindung, die jeweiligen Vor- und Nachteile von Wegwerfwindeln und Stoffwindeln einmal genauer anzusehen und zu gewichten, welche der angesammelten Punkte für den persönlichen Alltag die größere Bedeutung haben. Denn auch wenn die Kriterien bei jedem Vergleich dieselben sind, wird längst nicht jeder zur gleichen Schlussfolgerung gelangen.
Wegwerfwindeln: Die Vor- und Nachteile von Einmalwindeln
Wegwerfwindeln haben die Babypflege vor einiger Zeit geradezu revolutioniert. Plötzlich erschien alles so viel einfacher, die regelmäßige Wäsche der Stofftücher fiel weg und dank praktischer Klettverschlüsse oder Windeln in Höschenform ging auch das Wickeln immer schneller. Die Vorteile von Wegwerfwindeln liegen klar auf der Hand: Sie sparen Wäsche, Zeit sowie Arbeit und sind gerade für Eltern mit gewissen „Berührungsängsten“ einfacher und hygienischer zu handhaben.
Dank der Klett- oder Klebeverschlüsse sitzen sie zudem jederzeit perfekt, viele Varianten kommen mit „Auslaufschutz“, einem Nässeschutz dank starkem Saugeffekt und anderen Zusatzfunktionen und damit so sicher wie möglich daher. Gleichzeitig sorgen sie dank elastischer Materialien und Bündchen für die größtmögliche Bewegungsfreiheit der kleinen Windelträger.
Aber auch Wegwerfwindeln haben Nachteile. Wie Stiftung Warentest herausgefunden hat, gehören versteckte Schadstoffe jedoch nicht dazu, wie immer wieder geunkt wird. Trotzdem können sie auf der empfindlichen Babyhaut zu Unverträglichkeitsreaktionen führen, meist hilft aber allein ein Wechsel der Marke. Viel bedeutender: Wegwerfwindeln bedeuten gigantische Mengen an Müll und liegen in Sachen Umweltverträglichkeit damit klar hinter ihren Konkurrenten aus Stoff. Außerdem sind sie in der Menge teurer, was sich vor allem bei Kindern bemerkbar macht, die lange Zeit nicht trocken werden wollen. Zumal man bei Windeln tatsächlich auf Qualität achten und nicht auf die billigsten aller billigen Varianten zurückgreifen sollte.
Der Klassiker modern überholt: Die Stoffwindel
Stoffwindeln sind im Vergleich teurer, was die Anschaffung angeht, rechnen sich aber auf die Dauer gesehen. Denn wer halbwegs auf Qualitätsware setzt und mit den Windeln gut umgeht, kann sie sogar noch für das zweite Kind wiederverwenden und dann eine Menge Geld sparen. Der Umweltaspekt ist hier ganz klar der zweite große Vorteil, denn die Stoffwindeln bedeuten sehr viel weniger Müll und sind – sofern man auf chemisch nicht behandelte Baumwollwindeln vertraut – auch ohne weiteres biologisch abbaubar.
Unbehandelte Stoffwindeln sind für den Babypo sehr verträglich und, wenn sie richtig angelegt werden, auch nicht störender als Wegwerfwindeln, zumal es auch Stoffwindeln längst in der praktischen Höschenvariante gibt. Der Aufwand beim Wickeln ist damit heutzutage kaum noch größer als bei Wegwerfwindeln, beim Waschen jedoch durchaus. Rund zwei Maschinen Wäsche mehr muss eine frisch gebackene Mama mit Stoffwindeln einrechnen, was in Sachen Energie-, Wasser- und Waschmittelverbrauch wiederum den Vorteil der Umweltverträglichkeit ein klein wenig reduziert. Aber: Es gibt inzwischen professionelle Windeldienste, die zumindest die lästige Reinigungsarbeit übernehmen – Natürlich nur gegen ein Entgelt, was wiederum einen finanziellen Mehraufwand bedeutet.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass man für einen gleichwertigen Nässeschutz, wie er bei Wegwerfwindeln dazu gehört, hier einen extra Saugschutz verwenden muss. Das größte Manko besteht aber schlicht in der Tatsache, dass man die Stoffwindel auch in ungünstigen Situationen aufbewahren muss – Gerade unterwegs, im Supermarkt, auf längeren Autoreisen oder zu Besuch bei Bekannten werden die schmutzigen Stoffwindeln im Gepäck so schnell zu einem Ärgernis.
Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln? Das Fazit
Im Endeffekt haben beide Windelvarianten deutliche Vorteile, die für sie sprechen, aber auch ebenso deutliche Nachteile. Das gründliche Abwägen für die letztliche Entscheidung muss hier von Jedem selbst übernommen werden. Möchte man bequemer, hygienischer, aber auf Dauer teurer und umweltbelastender wickeln? Oder vertraut man lieber auf die effizientere Variante, die Portemonnaie und Umwelt schont, dafür aber die Nerven stärker belasten kann? Eine eindeutige Antwort gibt es hier nicht, am besten, man testet einfach beide Varianten aus und entscheidet dann, welche mehr zusagt.
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