Mit dem Beginn einer Schwangerschaft denkt zunächst kaum eine Frau an eventuelle Probleme mit ihren Zähnen! Ganz klar, es gibt ja auch so viele Dinge, die in diesem Moment wichtiger erscheinen! Dennoch sollten sie dieses Thema nicht vollkommen außen vor lassen.
Wahrscheinlich jeder kennt diese alte Weisheit „Jedes Kind kostet einen Zahn“. Auch wenn das nicht unbedingt zutreffend sein muss, kommt dieses Sprichwort nicht von ungefähr. Mit einer Schwangerschaft kommt es ja zu vielen Veränderungen, wie wir wissen – dies betrifft ebenso die Mundhöhle. Vor allem in den ersten drei Monaten sind starke Veränderungen im Mundraum spürbar. So beeinflussen häufiges Erbrechen, der erhöhte Östrogenspiegel, vermehrter Speichelfluss, sowie die Veränderungen des Säuregehaltes ihres Speichels die Gegebenheiten in ihrer Mundhöhle. Dadurch sind drei verschiedene Risiken bzw. Beschwerden möglich.
Zum einen kommt es zu einem erhöhten Kariesrisiko! Durch das veränderte Essverhalten und die eben genannten Faktoren, kann Karies stärker begünstigt werden. Jedoch muss das nicht immer so sein. Wenn sie zuvor gesunde Zähne hatten, bleibt das meist auch so. Jedoch sollten sie verstärkt auf gute Zahnpflege und Mundhygiene achten.
Des Weiteren kann es zu Mundschleimhautentzündungen, der sogenannten Schwangerschaftsgingivitis, kommen. Diese Entzündungen am Zahnfleisch entstehen durch gesteigertes Wachstum der Blutgefäße, welches durch den veränderten Hormonhaushalt, der mit der Schwangerschaft einhergeht, ausgelöst wird. In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft ist diese Mundschleimhautentzündung bei fast allen Frauen feststellbar. Zu den Folgen gehören Zahnfleischbluten, Rötung des Zahnfleisches, sowie Mundgeruch und Schmerzen. Allerdings lässt sich auch hier festhalten, dass diese Entzündungen bei guter Hygiene kaum merklich sind und sich nur durch eine erhöhte Sensibilität äußern können. Also achten sie einfach auf eine gründliche Mundpflege und alles wird halb zu dramatisch. Kleiner Tipp: Das Massieren des Zahnfleisches ist auch sehr hilfreich!
Das dritte Risiko von Zahnproblemen äußert sich in Mundschleimhautwucherungen. Hier kommt es, wie der Name schon sagt, zu Wucherungen auf dem Zahnfleisch, die sehr schmerzhaft und oft mit Blutungen verbunden sind. Die Wucherungen entstehen meist ab dem dritten Monat. Jedoch handelt es sich bei diesem Phänomen eher um ein seltenes Problem von Schwangeren.
Also was können sie zur Vorsorge tun? Wenn sie vor der Schwangerschaft schon Zahnprobleme haben, lassen sie diese noch vorher beheben. Außerdem sollten sie nicht erst mit der Schwangerschaft auf richtige Zahnpflege wert legen, sondern auch schon davor. Während der Schwangerschaft sollten sie ruhig einen Zahnarzt aufsuchen, selbst wenn noch keine Probleme aufgetreten sind. Aber der Zahnarzt könnte ihre Zahnpflege mit einer professionellen Zahnreinigung oder einem Schutzlack unterstützen. Wie sie sehen – Vorsorge ist alles!
Noch eine kleine Anmerkung: Lassen sie kein Amalgam während der Schwangerschaft oder Stillzeit austauschen. Das verschieben sie lieber auf danach!
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